Stress ist der neue Lifestyle
Die Evolutionsgeschichte
Betrachten wir uns zuerst einmal die Geschichte der Menschheit und die Entwicklung der Tierwelt, dann stellen wir fest, dass kein Leben auf Dauer existiert hätte, wenn die Lebewesen in bestimmten Situationen nicht unter Stress gestanden hätten. Es herrscht seit Millionen von Jahren schon das Prinzip des Stärkeren aber auch das des Schnelleren.
Denn es ist von der Evolution so vorgesehen, dass immer nur dann Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin ausgeschüttet werden, wenn Gefahr besteht. Dadurch wird dem Körper ermöglicht auf Hochtouren aufzulaufen (im wahrsten Sinne des Wortes).
Das Prinzip Flucht oder Kampf – beides sind unmittelbare Reaktionen auf eine Stress-Situation. Denn die eigentliche Funktion der Stresshormone ist das freisetzten von Energiereserven um das eigene Überleben zu sichern. Somit ermöglicht kurzzeitiger Stress eine schnelle Reaktion und setzt ungeahnte Kräfte frei.
Nicht der Stress macht uns krank, sondern unsere Einstellung
Die Regale in den Buchhandlungen sind voll von Büchern zur Stressreduzierung oder Stressvermeidung, denn Stress ist der neue Lifestyle.
Aber warum wollen wir etwas bekämpfen, was eigentlich ein Geschenk ist und über Jahrtausende unser Überleben gesichert hat?
„Bekämpfen“ kommt von Kampf und Kampf erfordert immer viel Energie. Es raubt uns die Kraft, die wir im täglichen Leben benötigen um allen Anforderungen gerecht zu werden.
Wie würde es sich anfühlen, den Stress nicht als Feind sondern als Geschenk zu betrachten?
Ein Talisman, den wir sinnvoll einsetzen können, wenn wir ihn in schwierigen Situationen benötigen. Ihn aber dann wieder aus der Hand nehmen, wenn es uns nicht mehr hilfreich ist.
Wie oft hat uns der Stress schon gute Dienste geleistet?
- Vor Prüfungen – wir waren dann hochkonzentriert
- Im Straßenverkehr – er hat uns geholfen Unfälle zu vermeiden und schnell zu reagieren
- Im Sport – er hat uns zu Höchstleitungen angetrieben
- Im Alltag – er hat uns ermöglicht mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen
Nicht dem Stress die Schuld am schlechten Zeitmanagement geben!
Wann fühlen wir uns eigentlich gestresst?
- Wenn wir auf Dauer zu viele Dinge gleichzeitig erledigen möchten
- Wenn wir im Leben keine Prioritäten setzten
- Wenn wir uns selbst überschätzen
- Wenn wir nicht auf unser Körperempfinden hören
Nicht der Stress macht uns krank, sondern wir uns selbst
Wenn wir den Stress als das betrachten was er ist, nämlich eine große Hilfe in Zeiten und Situationen die uns fordern, dann sollten wir dankbar sein, Stress empfinden zu dürfen.
Es liegt aber an uns, nach jeder Anspannung in unseren Körper zu lauschen, tief Luft zu holen und die benötigte Ruhephase einzuhalten.
Verantwortung für unser eigenes Handeln zu übernehmen, uns nicht zu überfordern und gut für uns selbst zu sorgen, erhält auf Dauer unser inneres Gleichgewicht und der Stress kommt nur dann zum Einsatz wenn wir ihn wirklich benötigen.