Surfer des Lebens
„Auf den Wellen des Glücks“
Leben aus der Sicht eines Surfers
Unser Leben beginnt im Wasser. Sicher und geborgen im Leib der Mutter. Ein sanftes Schaukeln, ein ruhiges Wiegen. Vom ersten Wasser das uns umgibt, erhaschen wir eine Ahnung von der Welt. Sie eröffnet sich uns in Wellen. Dann werden wir geboren und das Leben begegnet uns wieder in Wellen.Wunderschön aber auch bedrohlich. Unberechenbar wiegen sie uns Auf und Ab.
Was braucht man um die Wellen des Lebens zu surfen?
Verstand
Das Handwerk
Mut
Der Verstand
Strömungen können manchmal ganz geordnet fließen. Wenn die Strömung schneller wird, dann fängt alles an sich zu wirbeln und wird scheinbar ungeordnet. Das ist dann die Lebens - Turbulenz.
Die Kunst ist, die Wellen so zu verändern, um auf ihnen surfen zu können. Wenn man diese bestimmten Wellen erzeugen möchte um die idealen Voraussetzungen zum Surfen zu erhalten, dann muss man sie in bestimmte Bahnen lenken. Das aber keine Welle so sein kann wie die andere, sollte uns bewusst sein. Wellen sind nicht berechenbar, man nähert sich ihr an. Aber letztendlich weiß man nicht wie sie sich entwickelt.
Das Handwerk
Um das ideale Surfbrett zu bauen, benötigt es viele Prototypen. Es muss ständig wieder gefeilt und geschliffen werden bis die richtige Bordform gefunden ist. Um die Strömung abreißen zu lassen (wie es im Fachjargon heißt). Aber auch das richtige Material spielt eine wichtige Rolle bei dem sanften Gleiten über die Wellen um den Widerstand zu verringern.
Den Mut
Surfen ist „slow motion“, - es geht nicht darum besonders schnell zu sein, es ist eher wie Meditation. Als würde die Zeit still stehen. Eine perfekte Welle kann drei Sekunden dauern, oder fünf Sekunden - wenn sie gut ist. Aber es fühlt sich an wie Stunden. Du siehst in diesem Moment jeden einzelnen Wassertropfen. Du bist eins mit deiner Welle. Das ist das Adrenalin der Surfer, der Antrieb immer weiter nach der nächsten „perfekten Welle“ zu suchen.
Es geht darum im Moment zu sein. Aber heutzutage ist es schwierig Momentaufnahmen zu halten, weil es zu viele Dinge gibt, über die man nachdenken muss. Aber wenn wir im Ozean sind, dann zählt nur dieser eine Moment. Im Leben geschieht nichts „einfach“. Aber du musst auch nicht tun, was du nicht tun willst. Wir haben immer eine Wahl. Aber das zu tun, was man möchte, ist ein Risiko und erfordert Mut. Und viele Menschen wollen dieses Risiko nicht eingehen.
Ein Surfer zu sein bringt meist kein Geld und es sprechen viele Gründe dagegen. Aber sie tun, was sie Lieben. Es ist ihre Leidenschaft, ihre Passion – sie lieben große Wellen. Den Moment des Einssein mit der Welle:
„Du verbringst dein ganzes Leben damit, herauszufinden wie man die Wellen reitet und welches Equipment du brauchst. Und wenn du das alles weißt und diese besondere Welle kommt, dann musst du sie reiten. Du hast alles dafür getan, du musst die Möglichkeit ergreifen. Es ist ein schmaler Grad seinen Instinkten zu vertrauen und sich nicht von den eigenen Ängsten leiten zu lassen. Du musst gehen, wenn sich dir die Möglichkeit bietet und du musst deiner Entscheidung vertrauen. Und wenn du eine Entscheidung triffst, die nicht die Beste war, dann musst du damit leben.“
Wir sind alle auf der Suche nach der perfekten Welle. Den einen Ritt auf dieser besonderen Welle. Diesen besonderen Moment, wo die Welt still zu stehen scheint. Manche Menschen finden ihn nie und manche erleben ihn jede Woche, jedes Jahr, manche nur einmal im Leben. Wichtig ist, nie aufzugeben und diese eine, diese ganz besondere Welle zu finden. Jede Welle bietet nur eine Gelegenheit. Wenn nicht alles perfekt zusammen kommt und deine Energie nicht zur Energie der Welle passt, dann kannst du die Welle nicht perfekt reiten. Aber als Mensch gibt es nichts größeres als seinen Weg zu finden und sich mit der Energie einer Welle zu vereinen. Manchmal muss man die Warnschilder ignorieren. Man muss sich seinen Ängsten stellen. Das ist Leben, so funktioniert Leben. Man muss nicht alles kontrollieren. Lass einfach los!
Wellen bauen sich auf, sie erreichen ihren Höhepunkt, brechen und laufen wieder aus. Weit draußen auf dem Ozean entstehen die Nächsten. Keine gleicht der anderen.
Angelehnt an die Dokumentation „Vom Umgang mit Wellen“, Buch Daniela Vater